Für bessere Arbeitsbedingungen, für die 35-Stunden-Woche

Arbeit und Reichtum scheinen eine klare Beziehung zu haben: Die Arbeit schafft den Reichtum. Doch schafft die Arbeit Reichtum nicht für die Leute, welche die Arbeit machen. Wer arbeitet, wird nicht reich, reich wird, wer das Unternehmen besitzt.

Grosser Druck auf Lohnabhängige

Rund 650’000 Menschen gehen im Kanton Zürich einer Lohnarbeit nach. Ihr Brutto-Medianlohn beträgt 6650 Franken, wobei jener der Männer bei 7200 Franken und jener der Frauen bei 5800 Franken liegt. Die Lohnzunahme betrug in den letzten zehn Jahren weniger als 10 Prozent, während die Superreichen im Kanton ihr Vermögen vervielfacht haben. In den letzten Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen für sehr viele Lohnabhängige verschlechtert: für die MitarbeiterInnen im öffentlichen Verkehr, für das Verkaufspersonal, für die LehrerInnen, für das Pflegepersonal in den Spitälern und Altersheimen, für das Personal in Kinderhorten, für die ArbeiterInnen auf dem Bau und Baunebengewerbe, für SozialarbeiterInnen sowie für das Personal in der öffentlichen Verwaltung. Die Auflistung ist bei Weitem noch nicht zu Ende, überall ist der Druck gestiegen, alle müssen flexibel sein, Löhne werden gedrückt, Arbeitszeiten ausgedehnt und prekäre Arbeitsverhältnisse auf Abruf sind für immer mehr Menschen die tägliche Realität. Hinzu kommen die sogenannten «Working Poor». Das sind jene Menschen, die trotz Arbeit von mindestens 36 Stunden pro Woche über kein Einkommen über dem Existenzminimum verfügen. Sie sind arm trotz Arbeit.

Verhältnisse auf den Kopf stellen

Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und somit der Lebensbedingungen der Lohnabhängigen ist ein primäres Ziel der PdA. Wir kämpfen für höhere Löhne, die Einführung von Mindestlöhnen und die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Da wollen wir aber nicht stehen bleiben: Wir wollen die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufheben, wir wollen, dass die Früchte der Arbeit von jenen geerntet werden, die die Arbeit machen. Wir wollen die bestehenden Verhältnisse auf den Kopf stellen.

Arbeit soll Befriedigung, Würde und Einkommen bringen. Doch in der kapitalistischen Wirtschaft ist das Wichtigste, einen möglichst hohen Gewinn für die Grossunternehmen zu erzielen. Damit ihre BesitzerInnen, das reichste Prozent, immer reicher wird. Für uns, für die arbeitende Bevölkerung, bedeutet das Stress, schlechte Arbeitsverhältnisse und Löhne, die für immer mehr Menschen kaum zum Leben reichen. Es ist Zeit für einen radikalen Wechsel.

Wir fordern:

  • Höhere Löhne und grundsätzlich Arbeit für alle
  • Die Durchsetzung der Lohngleichheit für Frauen
  • Einen existenzsichernden Mindestlohn von 4500 Franken im Monat
  • Einen Mindestlohn von 1500 Franken für Jugendliche und von 2500 Franken für Lehrlinge auf dem 2. Bildungsweg
  • Die Einführung von Maximallöhnen
  • Die 35-Stunden-Woche bei vollem Personal- und Lohnausgleich
  • Maximale Arbeitszeit pro Tag von 9 Stunden
  • Gesamtarbeitsverträge statt unsichere Arbeit auf Abruf
  • Arbeitsverbot bei gefährlichen und unzumutbaren Arbeitsbedingungen
  • Ein Verbot von Leih- und Temporärarbeit, fester Arbeitsvertrag für alle
  • Den vollständigen Schutz der Gewerkschaftsarbeit
  • Einführung von Betriebsräten der Arbeitenden mit arbeitsrechtlichen Befugnissen
  • Staatliche Kontrolle aller Arbeitsverträge und Arbeitsverhältnisse
  • Sichere Arbeitsplätze, auch im Alter
  • Den Ausbau des Kündigungsschutzes, Kündigungsverbot ab dem 55. Lebensjahr
  • Recht auf Wiedereinstellung bei ungerechtfertigter Kündigung
  • Unangekündigte Kontrollen am Arbeitsplatz, um die Einhaltung der Rechte zu überprüfen, und hohe Strafen für die Unternehmer bei Verstössen.