Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?

Bertolt Brecht

 

WARUM WIR AN DEN WAHLEN TEILNEHMEN

Widerstand im Parlament, aber nicht nur. Die eidgenössischen Wahlen sind für die Partei der Arbeit kein Selbstzweck, sondern eine Gelegenheit unter anderen, um sich für eine Veränderung der Gesellschaft zu engagieren. Wir wollen denjenigen Menschen, den Arbeiterinnen und Arbeitern, eine Stimme geben, die heute keine wirkliche parlamentarische Vertretung haben.

Der parlamentarische Kampf wird die Probleme des Kapitalismus nicht lösen. Doch er kann den Forderungen der breiten Bevölkerung, der Arbeiterinnen und Arbeiter, Gehör verschaffen und ermöglicht Verbesserungen. Gleichzeitig können die existierenden Interessenvertretungen im Parlament besser aufgedeckt und bekämpft werden.

Dies im Wissen, dass parlamentarische Arbeit nur dann wirksam sein kann, wenn sie von einer starken ausserparlamentarischen Bewegung getragen wird. Deshalb ist der direkte Einbezug der betroffenen Menschen, das Anknüpfen an die konkreten Schwierigkeiten des Alltags und die Unterstützung aller Aktionen, welche die direkte Teilnahme der Menschen an Entscheidungsprozessen fördern, für unsere politische Arbeit von zentraler Bedeutung.

Wir wollen aufzeigen, dass selbst in der reichen Schweiz Kräfte gibt, die sich der Diktatur des Kapitals nicht beugen. Reichtum besteht für uns nicht aus Geld, sondern aus Werten wie Solidarität, Offenheit, Respekt und Verantwortung für das Hier und Jetzt, aber auch für das Morgen. Ausgehend von diesen Werten streben wir eine Gesellschaft an, die Karl Marx mit den Worten beschrieb: «Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen»

Partei der Arbeit Zürich

 

Wohnen
FÜR STAATLICH KONTROLLIERTE MIETEN!

Wohnen ist ein Grundrecht. Es ist ein Bedürfnis, das alle haben. Das Recht auf Wohnen muss in der Verfassung festgeschrieben werden. Wir überlassen die Wohn- und Baupolitik nicht kampflos den Reichen und ihrer Profitgier.
Die PdA steht ein für einen aktiven kommunalen Wohnungsbau unter strenger demokratischer Kontrolle, der als Priorität Wohnungen für die unteren Einkommensklassen bereitstellt. Die Gemeinden müssen stärker in die Entwicklung einbezogen werden, in dem sie demokratisch über den Neubau von Wohnungen und zusammen mit den betroffenen Mieter:innen über Ersatzneubauten und Sanierungen entscheiden.

Wir fordern:
• Die staatliche Kontrolle der Mieten mit einer Mietobergrenze: Jede Wohnung ist erfasst,
jede Wohnung hat einen kontrollierten Preis.
• Die bestehenden Mieten sind zu überprüfen und anzupassen.

 

Arbeit
FÜR DIE 35-STUNDEN-WOCHE!

Arbeit soll Befriedigung, Würde und Einkommen bringen. Doch in der kapitalistischen Wirtschaft ist das Wichtigste, einen möglichst hohen Gewinn für die Grossunternehmen zu erzielen. Für die arbeitende Bevölkerung bedeutet das Stress, schlechte Arbeitsverhältnisse und Löhne, die für immer mehr Menschen kaum zum Leben reichen. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und somit der Lebensbedingungen der Lohnabhängigen ist ein primäres Ziel der PdA. Da wollen wir aber nicht stehen bleiben: Wir wollen die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufheben. Wir wollen, dass die Früchte der Arbeit von jenen geerntet werden, die die Arbeit machen. Die 35-Stundenwoche führt zu mehr Arbeitsplätzen. Und es bleibt mehr Zeit und Energie, um sich für gemeinschaftliche Aktivitäten zu engagieren.

Wir fordern:
• Die 35-Stunden-Woche für alle Kategorien, ohne Lohnsenkung und Erhöhung der Arbeitsintensität.
• Einen existenzsichernden Mindestlohn von 4500 Franken im Monat.

 

Gleichberechtigung jetzt!
FÜR DIE GLEICHBERECHTIGUNG UND DIE WÜRDE DER FRAUEN*

Die Lohnungleichheit ist bei weitem nicht die einzige Diskriminierung, welche die Frauen* in unserer kapitalistischen Gesellschaft ertragen müssen: niedrigere Renten, Hürden bei der Stellensuche, die gläserne Decke auf der Karriereleiter, die Armut von alleinerziehenden Frauen*; in Branchen mit Tieflöhnen und miesen Arbeitsbedingungen sind mehrheitlich Frauen* beschäftigt und so weiter und so fort … Die Liste ist lang. Frauen* erleiden Gewalt aller Art: verbale Gewalt, Mobbing, sexuellen Missbrauch und auch Mord. Oft geschehen diese Gewalttaten im Unsichtbaren. Erkämpfte Frauen*rechte werden missachtet. Sparmassnahmen und Budgetkürzungen, insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen, benachteiligen in erster Linie die Frauen*. Ohne den konsequenten Kampf gegen Sexismus und ideologische Stereotypen können soziale und gesellschaftliche Veränderungen nicht stattfinden. Es ist ein Kampf, der alle Menschen betrifft.

Wir fordern:
• Die gesetzliche Verpflichtung für die Unternehmen, Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern abzuschaffen.
• Die Durchführung von Präventionskampagnen gegen jegliche Form von Gewalt gegen Frauen*.

 

Klima
ZUEKUNFT WÄR SCHO GEIL!

Schon Karl Marx hielt fest, dass der Kapitalismus Mensch und Natur ausbeutet. Die Ursachen der Umweltprobleme sind das gierige Streben nach möglichst schnellem, höchstem Profit, die rücksichtslose Ausbeutung der Natur unter dem Diktat des Grosskapitals. Dies kann heute von
niemanden mehr bestritten werden. Es ist ein Grad an Rücksichtslosigkeit erreicht worden, den die Natur nicht mehr verkraftet. Doch eine gesunde Umwelt ist ein Gut aller und muss geschützt werden. Die Erfahrungen von zahlreichen Städten in verschiedenen Ländern zeigen, dass
Gratis-ÖV einen wichtigen Anreiz gibt, vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. Das führt zu einer deutlichen Reduktion des CO2-Ausstosses.

Wir fordern:
• Einen kostenlosen ÖV für alle, finanziert durch die Besteuerung der Reichsten.
• Staatliche Investitionen in Förderprogramme für erneuerbare Energien wie zum Beispiel Solaranlagen.

 

Mitbestimmung
FÜR DIE RADIKALE DEMOKRATIE!

Die Mitbestimmung in entscheidenden Angelegenheiten des täglichen Lebens der Menschen ist völlig unzureichend: am Arbeitsplatz, bei den Mieten und im Wohnungsbau, in der Schule für die Kinder/Jugendlichen und ihre Eltern, bei der Verkehrsgestaltung in den Gemeinden oder etwa
beim Gestalten der Freizeitpärke und -anlagen. Die wenigen demokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten wie Wahlen, Referenden und Initiativen sind mit hohen Kosten verbunden.
Zudem schliessen sie den wesentlichen Teil der Bevölkerung aus: all jene ohne Schweizer Pass und Jugendliche unter 18 Jahren. Unser Ziel ist die Ausdehnung der Demokratie als aktive und verantwortliche Teilnahme auf alle Lebensbereiche hin zu einer radikal demokratischen, einer sozialistischen Gesellschaft.

Wir fordern:
• Die kontinuierliche Umsetzung von Projekten der partizipativen Demokratie in den Gemeinden und Quartieren in direkter Zusammenarbeit mit der Bevölkerung.
• Das Stimm- und Wahlrecht für Ausländer*innen.

 

Chancengleichheit
BILDUNG FÜR ALLE!

Die Chance auf einen höheren Bildungsabschluss ist bei gleicher Leistung für Jugendliche aus sogenannten bildungsfernen Haushalten wesentlich schlechter als für Kinder aus einem Akademiker*innenhaushalt. Kinder mit Migrationshintergrund werden im Bildungssystem benachteiligt. Die frühe Trennung in verschiedene Schulformen zementiert nachweislich soziale Unterschiede. Für die PdA ist Bildungspolitik eine zentrale politische Frage für eine soziale, gerechte und demokratische Gesellschaft. Dazu brauchen wir zusätzliche und gut ausgebildete Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter:innen und weiteres pädagogisches Personal. Die Rahmenbedingungen für die Schüler:innen und das Personal müssen dringend verbessert werden.
Wir sagen: Sparen bei der Bildung ist der Weg zur Dummheit! Wir fordern daher nicht nur den sofortigen Stopp von sämtlichen Sparmassnahmen im Bildungsbereich, sondern eine sofortige Aufstockung der öffentlichen Ausgaben für Bildung.

Wir fordern:
• Kostenlose Bildung auf allen Stufen, von der Krippe bis zum Hochschulabschluss.
• Gezielte Förderung von Kindern von Arbeiter:innen und Migrant:innenen statt sozialer Spaltung und Elitenförderung. Tagesschulen, die diese Förderung gewährleisten.

 

Welt
INTERNATIONALE SOLIDARITÄT

Kapitalismus bedeutet immer auch Krieg. Die multinationalen Konzerne lechzen nach Rohstoffen und billigen Arbeitskräften in den sogenannten Entwicklungsländern. Diese Interessen werden von ihren «Heimatstaaten» mit militärischem Einsatz geschützt. Mit Phrasen wie «humanitärer Intervention» beschönigen sie ihre militärischen Aggressionen. Die Aggressionskriege und Interventionen dienen nur den Interessen der herrschenden Klasse. Das erste Opfer dieser Barbarei ist dabei immer die Zivilbevölkerung. «Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker», lehrt uns Che Guevara. Internationale Solidarität und Antiimperialismus sind seit ihrer Gründung 1944 Grundwerte der Partei der Arbeit. Die Welt endet bekanntlich nicht an der Kantonsgrenze. Der Kanton Zürich soll sich aktiv für den Frieden einsetzen und dafür, dass weltweit der Graben zwischen Arm und Reich kleiner wird.

Wir fordern:

• Frieden durch eine aktive zivile Friedensförderung. Keine Waffenausfuhr sowie keine wirtschaftlichen und politischen Sanktionen. Keinen Beitritt zur NATO und zur EU.
• Gezielte Förderung von Kindern von Arbeiter:innen und Migrant:innenen statt sozialer Spaltung und Elitenförderung. Tagesschulen, die diese Förderung gewährleisten.

 

DIE PARTEI DER ARBEIT UND IHR IDEAL

Die Partei der Arbeit orientiert sich in ihrer politischen Arbeit radikal an den Bedürfnissen und Interessen jener Klasse, die durch den Kapitalismus und Neoliberalismus am meisten betroffen ist. Ihr Einsatz gilt insbesondere den Menschen, die in irgend einer Form von anderen abhängig sind, benachteiligt oder missbraucht werden, rechtlos oder ohne Arbeit sind, die an ihrem Arbeitsplatz nichts zu sagen haben, die aus wirtschaftlicher Not oder wegen ihres Alters unter miserablen Umständen leben müssen. Sie versteht und führt ihren politischen Kampf deshalb als Klassenkampf, der alle Seiten des gesellschaftlichen Lebens umfasst, die Politik und die Wirtschaft, die Kultur und die Umwelt.

Unser Ziel ist eine kommunistische, das heisst eine klassenlose Gesellschaft, in der das Leben für alle einen Sinn erhält, in der Herrschaft und Entfremdung aufgehoben sind und das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt ist. Diese Gesellschaft wird von den Werten der Gleichberechtigung, der gegenseitigen Achtung, des Friedens und der Freiheit von Zwang und Not bestimmt sein. In diesem Sinne sind wir eine revolutionäre Partei, die sich von allen anderen politischen Parteien der Schweiz unterscheidet.