Die Corona-Krise legt in aller Deutlichkeit die Schwächen der Gesundheitsversorgung in der Schweiz offen. Seit der Einführung der Fallpauschalen (DRG) wurde Gesundheit immer mehr zur Ware und Gesundheitseinrichtungen wurden zu Unternehmen, die rentieren müssen und Rendte zu erwirtschaften haben. Leidtragende dieser Ökonomisierung sind in erster Linie die Angestellten, die in der Betriebsrechnung zum Aufwandposten reduziert wurden, den es zu optimieren galt. Immer mehr Bürokratie und Dokumentation, immer weniger Pflege und Zeit am Bett sind das Resultat. Und das Personal fängt diesen Druck auf wie ein Puffer – bis zur Selbstaufoperung, damit die Patient*innen auch ja nichts von diesem Druck spüren, sondern möglichst gut versorgt werden.

Wer einen Pflegeberuf erlernt oder sonst im Gesundheitswesen arbeitet, tut dies vor allem als Dienst am Menschen. Aber dieser Dienst ist auch Lohnarbeit und Lebensunterhalt. Reich wird hier ausser ein paar Chefärzten und Spitaldirektoren niemand. Im Gegenteil. Die Arbeit ist geprägt von ständig steigendem Druck, einer Pflege, die immer weniger den Werten entspricht, die man gelernt hat und für die man sich engagieren will, Schichtbetrieb und 7-Tage-Woche, Unvereinbarkeit von Beruf und Familie… Wir bilden zu wenig Gesundheitspersonal aus und Jahr für Jahr verlassen tausende Fachkräfte ihren erlernten Beruf, weil die Anstellungs- und Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen zu schlecht sind. Damit muss endlich Schluss sein. Gesundheit ist keine Ware, sondern ein Gut, das es zu schützen gilt. Und der beste Schutz für die Gesundheit der Patientinnen und Patienten ist genügend gut geschultes, gesundes Personal mit guten Anstellungsbedingungen.

Michèle Dünki-Bättig, Präsidentin der VPOD Sektion Zürich Kanton, macht klar: «Klatschen vom Balkon ist nett. Blumen und Schoggihasen zu Ostern sind schön. Aber es braucht mehr! Das Gesundheitspersonal braucht bessere Anstellungs- und Arbeitsbedingungen!»

Die Forderungen richten sich an die Regierung und an die Gesundheitsbetriebe im Kanton Zürich. Die Forderungen und die Liste der Unterzeichnenden finden Sie hier: https://zuerich.vpod.ch/GESUNDHEIT