Wie der ökologische Fussabdruck der Credit Suisse mit den geplanten Investitionen in den weltweit grössten Treibhausgasemittenten Saudi Aramco steigen wird, stiegen heute, in einer in der Filiale der Credit Suisse am Basler Bankverein bunte Heliumballone an die Decke. Daran befestigt waren Plakate mit klaren Botschaften: „Crédit Suisse cares for climate? Nichts als heisse Luft!“ oder «Credit Suisse: wir haben immer Kapital für Ausbeutung und Zerstörung» .

Während die Crédit Suisse sich in der öffentlichen Wahrnehmung gerne als nachhaltig und klimabewusst präsentiert, sieht ihre Klimabilanz weiterhin düster aus. Auf ihrer Webseite wirbt die Bank mit wohlklingenden Slogans wie «Credit Suisse cares for climate» und dem Statement, dass sich die Bank der «Förderung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen und klimaresistenten Welt» verpflichtet. Doch von verbindlichen Richtlinien, einem Absenkpfad für fossile Investments oder einem ernstzunehmenden Bemühen um eine klimagerechte Zukunft fehlt jede Spur.

Deal mit saudischen Erdölgiganten trotz Bekenntnis zu Klimaschutz
So ist die Schweizer Grossbank gemäss einem im Frühling dieses Jahres veröffentlichten Berichts auf Platz 3 der europaweit klimaschädlichsten Banken und vorige Woche wurde bekannt, dass die Credit Suisse auch beim Börsengang des weltweit grössten Treibhausgasemittenten Saudi Aramco eine von neun ‘Lead Banks’ ist und im grossen Mass profitieren wird. Dass alleine die Treibhausgasemissionen aus den Ölreserven von Saudi Aramco ein Drittel des Co2 Budget des  1.5° Ziels verbrauchen würden, scheint für die Bank keine Rolle zu spielen. Auch das Bekenntnis der Grossbank zu den sog. «Equator Principles» lässt zweifeln angesichts der Tatsache, dass sich 13 der 17 Banken, welche die höchst umstrittene Dakota Access Pipeline finanzieren, sich ebenfalls zu diesen bekennen. Die Dakota Access Pipeline ist mit immensen Klimarisiken und Menschenrechtsverletzungen indigener Völker verbunden und hat weltweiten Widerstand ausgelöst.

Auch fossile Banken brauchen den System Change
Eine am 11. November von Boston Common, einem US amerikanischem Vermögensverwalter, veröffentlichte Bericht „Banking on a Low-Carbon Future: Finance in a Time of Climate Crisis“ untersucht 37 der grössten Banken der Welt auf die CO2 Bilanz ihrer Anlagen und Kreditgeschäfte , darunter auch die Schweizer Banken Crédit Suisse und UBS. Aufgrund der Nichtexistenz substanzieller Anpassungen kommen die Autor*innen der Studie zum Ergebnis: „Die Zeit der schrittweisen Umstellung ist vorbei. Wir brauchen einen Wandel im Bankensektor auf Systemebene.“

Das Collective Climate Justice fordert:

  • Dass sich die Credit Suisse nicht an dem Börsengang von Saudi Aramco beteiligt, sondern umgehend aus der Finanzierung von fossilen Energien aussteigt, um ihre CO2 Bilanz der Anlagen und Kreditgeschäfte auf Null zu bringen.
  • Klimagerechtigkeit: Der Prozess hin zu einer Gesellschaft frei von fossiler Energie muss von uns allen gemeinsam erkämpft werden und gleiche soziale und wirtschaftliche Absicherungen für alle garantieren. Weder im globalen Süden noch innerhalb unserer Gesellschaft dürfen Menschen benachteiligt werden.
  • Um das zu erreichen, braucht es ein basisdemokratisch aufgebautes politisches und wirtschaftliches System, das auf die Bedürfnisse und das Wohlergehen aller Menschen ausgerichtet ist.

Quelle: vorwärts-Zeitung