Die Arbeitsbedingungen der Paketzusteller*innen von DPD sind miserabel. Mit einem offenen Brief fordern zahlreiche Persönlichkeiten DPD-CEO Tilmann Schultze auf, die Missstände zu beheben. Schreiben auch Sie DPD-Chef Schultze.

Der offene Brief

Sehr geehrter Herr Schultze,

DPD ist hinter der Post die Nummer zwei unter den Zustellern in der Schweiz. Im Corona-Jahr 2020 hat DPD 35 Prozent mehr Pakete ausgeliefert. Gleichzeitig werden die Kurier*innen schamlos ausgebeutet.

Der Unia-Report «Das System DPD» zeigt ein furchtbares Bild. Gratisarbeit und illegale Lohnabzüge sind offenbar an der Tagesordnung. Und wenn sich die Arbeitnehmenden organisieren, droht heftige Repression. Das sind unwürdige Zustände!

Gerne nutze ich die Dienste von DPD, um Pakete nach Hause geliefert zu bekommen. Doch ich will, dass die Kurier*innen für ihre Arbeit korrekt entlöhnt und fair behandelt werden. Deshalb unterstütze ich die Anliegen des Arbeitnehmenden-Komitees «Respect@DPD» und der Gewerkschaft Unia und fordere von Ihnen:

  • Stellen Sie sicher, dass die schweizerischen Gesetze eingehalten werden. Jede Arbeitsstunde muss erfasst und bezahlt werden. Die Gratisarbeit, welche die Kurier*innen in der Vergangenheit geleistet haben, muss nachbezahlt werden.
  • Beenden Sie Ihre Vogel-Strauss-Haltung und setzen Sie sich mit den Arbeitnehmenden und ihrer Gewerkschaft, der Unia, zu Verhandlungen an den Tisch.
  • Garantieren Sie, dass bei DPD die Gewerkschaftsrechte respektiert werden. Schützen Sie die Fahrer*innen vor Drohungen und Kündigungen und schaffen Sie ein menschenwürdiges Arbeitsklima.

Dies, sehr geehrter Herr Schultze, ist das absolute Minimum, das die Paket-Lieferanten und Logistikerinnen zurecht von Ihnen erwarten. Es ist Ihre Pflicht, dafür zu sorgen, dass die schlimmen Zustände in Ihrer Firma beendet und alle Arbeitnehmenden fair behandelt werden.

Aus diesen Gründen solidarisiere ich mich mit den Kurier*innen und Logistiker*innen und verfolge gespannt, ob DPD sich wirklich um eine Verbesserung der Situation bemüht.

Hier unterzeichnen:

https://www.unia.ch/de/arbeitswelt/von-a-z/dienstleistungsberufe/transport-logistik/respectdpd-offener-brief